Wird strom in Deutschland billiger

Stromsteuer, Umlagen, Netzentgelte: Verbraucher sparen hunderte Euro für Strom

Das europäische Mindestmaß bei der Stromsteuer liegt bei 0,05 Cent pro Kilowattstunde. Aktuell zahlen deutsche Verbraucher 2,05 Cent/kWh an Stromsteuer, für Umlagen wie die Offshore-Netzumlage und die KWK-Umlage zahlen Verbraucher noch um die 2,5 Cent/kWh extra. Für Industrieunternehmen gelten geringere Steuern und Umlagen.

Das IW hat nun berechnet, wie viel Geld unterschiedliche Verbrauchergruppen durch diese Maßnahme sparen könnten. Allein durch die Abschaffung der Umlagen und der Senkung der Stromsteuer würde der Strompreis um gut fünf Cent/kWh sinken. „Für einen 4-köpfigen Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh bedeutet dies eine jährliche Einsparung von knapp 220 Euro“, so das IW.

Zusätzlich sollen die Netzentgelte laut Koalitionsvertrag halbiert werden. Das würde Verbraucher und Verbraucherinnen zwar noch mehr entlasten – aber der Staat wäre mit erheblichen Mehrkosten konfrontiert. Das IW schätzt, dass alles zusammen jährliche Kosten von 21,6 Milliarden Euro mit sich bringen würde.

Ein zentrales Vorhaben der Koalition ist es, den Strompreis für Verbraucher und Unternehmen um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde zu entlasten. Das Kernstück bildet dabei die geplante Senkung der Stromsteuer von derzeit 2,05 Cent auf das EU-Minimum von nur 0,1 Cent pro kWh für Privathaushalte.

Zusätzlich sollen Netzentgelte und weitere Gebühren reduziert werden, um das Sparpotenzial weiter zu erhöhen. Laut Schätzungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) könnten diese Maßnahmen eine gesamtwirtschaftliche Entlastung von rund 11 Milliarden € bewirken. Wie viel letztlich im Geldbeutel der Verbraucher landet, hängt allerdings von den Einkaufskosten und Margen der Stromanbieter ab.